Neugestaltung Marienplatz

Ziel des Entwurfes ist es, die aktuell über die Platzfläche verteilt liegenden Einbauten zu bündeln und den Marienplatz so zu gestalten, dass er sich deutlich von der Gestaltung der Altstadt absetzt. Zwischen den modernen Einkaufszentren wird ein zeitgemäßer, den Anforderungen des Platzes entsprechender Bereich geschaffen.

Die Funktionen der Straßenbahnhaltestelle Richtung Hauptbahnhof werden in einem deutlich ausgeprägtem Band konzentriert. Die Fahrradstellplätze sind von diesem Band losgelöst. Sie befinden sich abgerückt in Bereichen weniger starker Frequentierung. Die beiden westlichen Bahnsteige bleiben zurückhaltend.
Durch die Verwendung einer einheitlichen Oberfläche, der kompakten Anordnung der Ausstattungsgegenstände sowie der den gesamten Platz überspannenden Beleuchtung wird eine Einheit des Platzes erreicht.

Die Platzfläche erhält eine einheitliche Pflasterdecke aus zweifarbigen beige-grauen Betonplatten (Format 30x60cm), die in Streifen verlegt werden. Einer Reihe aus dunkleren Platten folgen drei Streifen Reihen aus helleren Platten. Diese Anordnung steht bewusst in einem starken Kontrast zu den den Platzbereich durchschneidenden Straßenbahngleisen in Asphaltdecke. Diese ist in der Farbigkeit den angrenzenden Betonplatten angepasst. An den Gebäuden finden sich abgesetzt Streifen aus Granit-Mosaikpflaster. Auf eine weitere Detaillierung von Gehweg- und Straßenbereich, wie ansonsten in der Altstadt üblich, wird verzichtet. Durch die einheitliche Oberfläche wird eine gestalterische Einheit innerhalb des gesamten Platzes erreicht die auch einen niveaugleichen Zugang zu den Gebäuden ermöglicht.

Die Haltestelle Richtung Norden wird als deutlich ausgeprägtes Band ausgebildet. In diesem Band befinden sich sowohl zwei Funktionsbauten, ein Fahrkartenverkauf bzw. Kiosk am südlichen und ein Unterstand am nördlichen Ende, als auch zahlreiche Einbauten wie Fahrkartenautomat, Briefkästen, Telefonsäulen, Schilder etc. Der südliche Bau wird dabei so hergestellt, dass er sowohl einen Fahrkartenverkauf im Erdgeschoss als auch weitere Funktionen in einem zusätzlichen Untergeschoss aufnehmen kann. Zwischen diesen beiden Bauten findet sich in Verlängerung der Helenenstraße eine weitere Überdachung. Die Baukörper bestehen aus einer Stahl-Glas-Konstruktion mit einer stabförmigen Holzverkleidung.
Die erforderlichen Höhenunterschiede für den Haltestellenbereiches werden innerhalb des Bandes hergestellt. Zum rückwärtigen Bereich verlaufen die Haltestellenbereich ohne Höhenunterschied in die Plattenflächen.
Der westliche Haltestellenbereich bleibt in seiner Ausbildung mit Nutzung der angrenzenden Gebäude als Unterstand erhalten. Einzelne Bänke sind in den Fahrradstellbereich integriert. Die Abspannungsmaste werden durch einen zentralen Mast ersetzt.

Die Beleuchtung des Platzes soll aufgrund der zahlreichen Leuchtquellen an und in den Gebäuden über ein den Platz überspannendes ’Lichtnetz’ in gelblichem Farbton erfolgen. So wird die gleichmäßige Verteilung des Lichtes auf den Platz ermöglicht, ohne weiter punktuelle Leuchtpunkte zu schaffen.

Projektinfos

Projekt

Realisierungswettbewerb für einen zentralen Stadtplatz mit ÖPNV-Funktion in Schwerin

Zeitpunkt: Mai 2009

Auftraggeber

Landeshauptstadt Schwerin
Die Oberbürgermeisterin
Amt für Bauen, Denkmalpflege und Umwelt
Am Packhof 2-6
19053 Schwerin